lyrigk 110407-2
sie trug den becher in der hand
- ihr kinn und mund glich seinem rand-
so leicht und sicher war ihr gang,
kein tropfen aus dem becher sprang.
so leicht und fest war seine hand:
er ritt auf einem jungen pferde,
und mit nachlässiger gebärde
erzwang er, daß es zitternd stand.
jedoch, wenn er aus ihrer hand
den leichten becher nehmen sollte,
so war es beiden allzu schwer:
denn beide bebten sie so sehr,
daß keine hand die andre fand
und dunkler wein am boden rollte.
Hugo von Hofmannsthal " Die Beiden "
- ihr kinn und mund glich seinem rand-
so leicht und sicher war ihr gang,
kein tropfen aus dem becher sprang.
so leicht und fest war seine hand:
er ritt auf einem jungen pferde,
und mit nachlässiger gebärde
erzwang er, daß es zitternd stand.
jedoch, wenn er aus ihrer hand
den leichten becher nehmen sollte,
so war es beiden allzu schwer:
denn beide bebten sie so sehr,
daß keine hand die andre fand
und dunkler wein am boden rollte.
Hugo von Hofmannsthal " Die Beiden "
lyrigk 110407-1
ja! ich weiß, woher ich stamme!
ungesättigt gleich der flamme
glühe und verzehr` ich mich.
licht wird alles, was ich fasse,
kohle alles, was ich lasse:
flamme bin ich sicherlich.
Friedrich Nietzsche " Ecce Homo "
ungesättigt gleich der flamme
glühe und verzehr` ich mich.
licht wird alles, was ich fasse,
kohle alles, was ich lasse:
flamme bin ich sicherlich.
Friedrich Nietzsche " Ecce Homo "
← danach | davor → |